Osteoporose ist eine weit verbreitete Knochenkrankheit, bei der sich die Knochensubstanz zurückbildet. Da die Lebenserwartungen stetig ansteigen und überwiegend ältere Menschen betroffen sind, nimmt die Bedeutung dieser Krankheit in der Altenpflege immer wichtiger. Pflegefachkräfte können die Lebensqualität der Patienten mit der richtigen Ausbildung deutlich verbessern.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite
> Was ist Osteoporose und welche Herausforderungn gibt es?
> Prävention und Pflegeansätze
> Risikofaktoren für Osteoporose
> Früherkennung
> Osteoporose in der GdB-Tabelle
Bei Osteoporose ist nimmt die Knochendichte immer weiter ab und geht mit einer Verschlechterung der Knochenstruktur einher. Die Knochen werden spröde und anfälliger für
Frakturen. Die Wirbelsäule sowie Hüften und Handgelenke sind besonders häufig betroffen. Kleine Stürze und Unfälle können bei älteren Menschen daher schwerwiegenden Folgen haben.
Diese Erkenntnis hat Auswirkungen auf die Altenpflege. Osteoporose stellt in der Altenpflege eine ernsthafte Herausforderung dar, da ältere Menschen mit dieser Erkrankung anfälliger
für Knochenbrüche sind. Die Heilungsdauer und der Pflegebedarf nehmen zu. Ein Verlust der Selbstständigkeit ist sehr hoch. Daher müssen die Pflegepläne genau entwickelt werden, um
das Risiko von Frakturen zu minimieren.
Sturzprophylaxe: Da Stürze das Risiko für Knochenbrüche deutlich erhöhen, sind Maßnahmen zur Sturzprävention von zentraler Bedeutung. Dazu gehören beispielsweise rutschfeste
Bodenbeläge, ausreichend Bewegung oder ein gutes Sehvermögen.
Vitamin D und Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Calcium und Vitamin D ist entscheidend für eine gesunde Knochenstruktur. Pflegekräfte müssen darauf
achten, dass die Patienten eine entsprechende Ernährung erhalten. Sollte dies nicht der Fall sein, können zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden. Ein Verzicht auf
Rauchen und Alkoholkonsum sind ebenfalls ratsam.
Bewegung und Physiotherapie: Spezielle Bewegungsprogramme und Physiotherapie stärken die Muskulatur und fördern die Knochengesundheit. Das Sturzrisiko wird reduziert.
Medikamentöse Therapie: Bei bettlägerigen Patienten ist in vielen Fällen die medikamentöse Therapie der Hauptansatz, da der Patient sich kaum noch bewegen kann. Es werden
unterärztlicher Aufsicht entsprechende Präparate verabreicht, um den Knochenschwund zu verlangsamen. Bisphosphonate, Denosumab oder Hormonersatzpräparate können die Knochendichte
verbessern.
Im Pflegealltag sollten regelmäßige Messungen der Knochendichte erfolgen und ein gesunder Lebensstil gefördert werden. Ausreichender Schlaf und eine Reduktion von Stress gehören
ebenfalls dazu.
Die Knochenstabilität hängt von mehreren Faktoren ab. Einige davon kann man beeinflussen, andere nicht. Beeinflussbare Risikofaktoren sind zum Beispiel:
- Bewegungsmangel
- hoher Alkoholkonsum
- Körpergewicht
- Kalziummangel
- längere Einnahme Medikamenten wie Kortison
- Vitamin-D-Mangel
- Rauchen
Der T-Wert (T-Score) ist das Ergebnis der Knochendichtemessung. Dabei entspricht der Wert 0 der Knochendichte eines gesunden jungen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren.
Ein T-Wert bis zu -1 gilt als normal. Liegt der Wert zwischen -1 und – 2,5 herrscht eine Osteopenie (verminderte Knochendichte). Von einer Osteoporose wird gesprochen, sobald der
Wert kleiner oder gleich -2,5 ist.
Die Messung der Knochendichte wird am Oberschenkelhals oder der Lendenwirbelsäule vollzogen. Da die Wirbelkörper mit steigendem Alter aus anderen Gründen verändert sein können, ist die
Messung an der Wirbelsäule nicht ganz so zuverlässig.
Das Ergebnis ist nur ein Teil der Untersuchung bzw. Behandlung, da diese Krankheit von mehreren Faktoren beeinflusst wird.
Unterschiedliche Ärzte bieten eine Knochendichtemessung als sogenannte IGeL Leistung kostenpflichtig an (individuelle Gesundheitsleistung). Osteoporose soll durch die Messung frühzeitig erkannt werden. Ist eine Knochendichtemessung medizinisch begründet, übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Das ist meistens dann der Fall, wenn nach einem Knochenbruch ein Verdacht auf Osteoporose besteht oder Kortisonpräparate über einen längeren Zeitraum eingenommen wurden. Nahrungsergänzungsmittel können zwar vorbeugend eingenommen werden. Allerdings ist hier zu Vorsicht geraten. Besonders Kalzium kann Nierensteine verursachen oder zu Verstopfungen führen. Pflegebedürftige Menschen mit Bewegungsmangel haben häufig einen Mangel an Vitamin D. Daher sollte mit dem Arzt abgesprochen werden, ob einen Einnahme von Präparaten sinnvoll ist. Wenn weitere Medikamente eingenommen werden, sollte man die zusätzliche Einnahme auf dem Medikamentenplan vermerken.
Das Versorgungsamt kann bei Osteoporose einen GdB anerkennen. Dies erfolgt je nach Stadium und Auswirkung der Krankheit. Die Messung der Knochendichte ist hier eine Grundlage
für die Anerkennung einer Behinderung. Eine hohe Schmerzintensität und Funktionsbeeinträchtigung kann einen GdB von 20 - 40 zur Folge haben. Hier die Angaben in der
GdB-Tabelle:
Osteoporose | |
Erkrankung | GdB Wert |
mit geringen Auswirkungn | mind. 20 |
mit mittleren Auswirkungen | mind. 30 |
mit starken Auswirkungen | mind. 40 |